Das Terroir
Unsere Weinrieden sind sehr alt, vor 1000 Jahren waren Stift Passau und bayr.Markgrafen die Besitzer, vor 200 Jahren wurden sie in die erste Steuerkarte der Habsburgermonarchie (>>Franziszeischer Kataster) eingetragen, klingende Namen wie Fumberg und Weelfel findet man hier alle wieder...
1.Gösinger Weelfel und Fumberg, Feuersbrunner Spiegel - ausgeprägte Frucht und Mineralik
Veltliner und Riesling steht in den Terrassen ganz oben am Hang (300 - 370 m), deren steinig-schottrige Nährstoff- und Wasserarme Art schlankere Weine bringt als am Lößboden im Fumberg (Lößboden), der aber auch im oberen Teil des Gösinger Bergs zwischen 300 und 250 m liegt. Hier gibt es nie Frost und die Weine sind immer schlanker und eleganter als in den tieferen Lagen. Die Weine von Weelfel (>>fossilienführende Meeressande)und Spiegel (>>UrDonauschotter) entfalten sich in der Flasche erst im darauffolgenden Winter, sie besitzen einen ganz eigenen Charakter und haben eine Sonderstellung unter unseren Weinen ! Meist ernten wir sie später, um dem Weine gerecht zu werden und das volle Potential zu nutzen. Brindlsgraben ist ebenfalls hochgelegen, der Boden ist sandiger Lehm, der auf tertiärem Urdonauschotter aufliegt. Der Fumberg ist eine wesentlich frühere Lage, vom Wein als auch von der Reife her gesehen.
>> Karte von 1820

Blick auf Feuersbrunner Spiegel im Westen. Mitte Gösinger Weelfel und östlich der Fumberg.
2. Felser Mitterweg und Scheiben - vollmundige reife Weissweine
Hier ist das mittlere Hangdrittel (250 - 300m), die Hangmitte der Flussterrassen.
Boden: nur ganz wenig humoser Oberboden, aber bis zu 20 m tiefer Löß mit 20% Kalk sind die Böden der östlicheren Lagen Mitterweg und Scheiben, die sehr wuchtige volle Weine bringen (Weißburgunder, Chardonnay, Traminer), weil sie tiefer und geschützer liegen. Fülle und Wuchtigkeit sind ihre Stärken, frühe Blüte, frühe Ernte, beste Lage nach Süd-Süd-Ost. 1994 kamen auch 3.000 Pflanzen vom Sauvignon blanc im Kellerweingarten zur Pflanzung.
Hier geht es auch ohne künstliche Bewässerung , da die Reben aus bis zu 20 m Tiefe ihr Wasser holen können, alte Reben umso besser.

an der Riedenthaler Straße, Blick nach Norden zur Scheiben
3. Felser Floß und Hammer - frühe Lagen für elegante Weissweine und Rotwein
Die Ried Hammer liegt im unteren Teil der Flussterrassenlandschaft (220 - 250m) mit nur sanfter Hangneigung, wo die Wasser- u. Nährstoffversorgung am besten und die Nächte wärmer sind als oben - hier gibt es niedrigere Mostsäurewerte und mehr Luftbewegung: ideal für Zweigelt und leichte Veltliner. Hier wird meist mit der Ernte begonnen. Boden: 50 cm humoser Oberboden und dann 10 m tief Löß lagert auf voreiszeitlichen Schotterschichten, das Wasser sickert rasch nach unten weg.
Auch hier ist Bewässerung nicht notwendig, da die Reben aus bis zu 10 m Tiefe ihr Wasser holen können. Der gelbe sandig-lehmige Löß speichert Wasser sehr gut, hat richtig gute Struktur.

In der Ried Hammer Blick nach Westen auf Scheiben im Vordergrund, dahinter Fumberg und Weelfel
4. Stettenhofer Brindlsgraben - hochgelegen, spät und kühl
Die Felser Katastralgemeinde Stettenhof im Norden weist die höchstgelegenen Lagen auf, die nördlich verlaufende Hochebene liegt etwa Seehöhe 380 m. Wir bewirtschaften in der Ried Brindlsgraben 2/3 Hektar RoterVeltliner, viel Potential für viel Frucht, höhere Säure und wenig Pilzdruck: Später, kühler, etwas windig, aber nach SüdOst blickend, eine eindrucksvolle Sicht auf den gesamten östlichen Wagram.
Boden: sandiger Löß aufUrdonauschotterbett und marine Sande
Weingarten: eigene "HOFLINIE" der wertvollsten, lockerbeerigen dunkelroten RoterVeltlinerStöcke wurden veredelt und in diesem Weingarten ausgepflanzt.
Die Biodiversität in Brindlsgraben, Eisenhut, Bodenleitn, usw. ist beeindruckend, durch die unbewohnte Kessellage zwischen den Fels, Großriedenthal und Hohenwarth, wo neben Traktoren und Weingartenarbeiter viele unterschiedliche Vogelarten und Wildtiere den Weg des Wanderers kreuzen .

Bründlgraben - Johannisnacht 2019

FranziszeischerKataster1823 - Ried Fumberg und Weelfel
FranziszeischerKataster 1823 - Ried Brindlsgraben
Lösswand, eiszeitlich
Im Fumberggraben, Blick auf unseren Grünen Veltliner im Fumberg. Der Löß ist an der Donau zwischen 0,1 und 2,5 Mio.Jahre alt
Urdonau vor 10 Mio Jahren

Tethysmeer, vor 20 Mio Jahre

Molluskenfauna am Wagram

Sandsteinbrocken mit Muscheln und andern vom Küstenbereich des Tertiär-Meeres Tethys, ähnlich wie heute die Karibik, vor 25-18 Mio. Jahren
B. Die Rebböden
Bodenarten unserer Weingärten
- Löß (etwa 3/4 von allem:z.B. SCHEIBEN, FUMBERG)
20% Kalk,Quarz, sandiger Lehm - ideale Körnung für Speicherung
- Schotter (z.B.SPIEGEL, WAGRAM)
Flussterrassenablagerungen - trocken, wenig Speicherung
- Meeressandstein (z.B.WEELFEL)
fossilienführende Meeressande mit oder ohne Schlier (Ton)anteil; meist trocken, ganz spezielle Situation
- Gneis (z.B.WAGRAM zw.Fels u.Feuersbrunn, STEINAGRUND)
kalkarm, aber mit Löß gemeinsam, leicht verwitternd, eisen-u.KaliMg.reich
>>weitere Details hier - Geologie Wagram
>>> Geologische Wagramkarte Geologische Bundesanstalt, 2008
D. Das Mikroklima