Ein altes I-Phone, ein super Winzer, ein psychotischer Chefredakteur und ein Dialog im vollen Wirtshaus (Liesl-Naturweinbar in Berlin Neukölln). Viel Interessantes über Roten Veltliner, Demeter, die Region Wagram und die Zeit, als Cernys Generation, die Söhne, nach dem Weinskandal in Österreich die Macht auf den Gütern übernahmen. Das Resultat ist bekannt. Österreicher sind beim Hören in Sachen Slang klar bevorzugt. Dank der souveränen Interviewführung von Hans Czerny (vom Wineparty-Oberignoranten Klimek kann man eine solche freilich nicht erwarten) ist es letztlich ein richtig interessantes Gespräch geworden.
Presse - Nachlese
Interview Klimek
Ösi-Special: Die völlige gaga Naturweinverkostung mit Hans Czerny ausm Wagram - im LIESL, Berlin Neukölln, von Manfred Klimek, 23. März 2025


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FALTER Kolumne Armin Thurnher
- FALTER Kolumne Armin Thurnher: WeinKult Kurzbericht - Mia 2024
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Was für ein Wochenende!
Seuchenkolumne. Nachrichten aus der vervirten Welt 1273
von
Armin Thurnher
Was für ein
Wochenende! Es begann am Freitag mit einem Besuch beim Weingut
Wimmer-Czerny in Fels am Wagram, bei einem Demeter-Weinbauern, der
Gewächse von erlesener Qualität produziert und die Saison mit einem
Event eröffnet. Seit 22 Jahren erledigt das der Hofintendant, wäre ich
ein FPÖ-Büttel, würde ich sagen, der selbsternannte Hofintendant Bertl
Mütter mit Kollegen. Mütter ist nicht nur ein Posaunist von Gnaden, er
besitzt Wortwitz in reichem Maße und beweist das, wenn er die von ihm
zusammengestellen Ereignisse moderiert. Diesmal lud er nicht nur seine
Musikerfreunde, etwa den Pianisten und Komponisten Christoph Cech, die
Cellistin Rina Kaçinari und den Bassisten Sascha Lackner ein, sondern
für die Wortbeiträge auch die Poetry-Slammer Mieze Medusa und Markus
Köhle sowie mich.
Die
vier improvisierten sich elegantest und teilweise einander in
Minimalismus unter-(oder über-?)bietend durchs Programm, es war von
genialer Sparsamkeit und doch auch wieder üppig, dank Posaune, fallweise
gestrichenen Streichinstrumenten und Cechs warm klingendem alten
Wurlitzer und einem mit der anderen Hand von ihm gespielten
Pearl-Schlagzeug von 1972, samt eingebauten Anspielungen von
Schostakowitsch bis Sonstwo, die niemand mitbekam. Von den verwendeten,
Enkeln entwendeten Tröten, Flöten und Melodicas gar nicht zu reden.
Die
verbalen Überleitungen Mütters gerieten ebenso spontan wie die
musikalischen, und auch die Raps wurden live mit Musik unterlegt, sodass
Frau Mieze sagte, noch nie habe ihr ein gewiss schon das eine oder
andere Mal vorgetragene Gedicht so viel Spaß gemacht wie an diesem
Abend. Ich durfte einschlägige Hexameter und Perlen aus der
Staatsoperette vortragen, mit dem Akzent auf N wie Niederösterreich,
also Nehammer, Nitsch und Nobotka, und auch mir machte es großen Spaß,
Sechsfüßiges und Bocksbeiniges wenn auch unbegleitet unter die Menschen
zu bringen.
An
den Wänden hing wie immer Kunst. Die Zwischenakte leitete der
Hofintendant ein, indem ein Holzgäbelchen hob, was bedeutete, die etwa
70 Gäste begaben sich zum Buffet, um köstliche Kleinigkeiten – wie
Rindsuppe ohne Suppe – abzuholen und zur Schank, um das Sortiment des
Winzers durchzukosten, was beides die Stimmung nicht unbedingt senkte.
Es war kalt, aber Decken und die ökologischsten Heizschwammerln der Welt
halfen uns über die Runden. Das Tor zur warmen Jahreszeit wurde hiermit
würdig aufgestoßen!
Dass der ganze Event seinen Anfang mit einem
kleinen Artikel im Falter genommen hatte, erfuhr ich am Rande: Mütter
las von Wimmer-Czernys Weinen in der Rubrik „Weinwerter Preis“, sah sich
den Hof an, und der Event war geboren. Auch Ihnen kann ich einen Besuch
nur empfehlen, Hausherr Hans Czerny erklärt Demeter-Wirtschaft
kenntnisreich und brimboriumlos, seine Weine sprechen für sich.
Danach
fuhr ich nach Innsbruck, zum Journalismusfest. Um Kant zu
paraphrasieren: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und
zunehmenden Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das
Nachdenken damit beschäftigt: die beschneite Nordkette über mir, und
Benkos Kaufhaus Tyrol vor mir.“
Ich
begab mich vereinbarungsgemäß zur Festivalzentrale im Treibhaus, um
mein Autorenbadge abzuholen, die ich fortan nicht mehr benötigen würde,
denn der Hof-Event hatte etwas länger als geplant gedauert (das ist eine
andere Geschichte), und ich war, wie es in Antiquariatskatalogen von
Büchern manchmal heißt, „etwas unfrisch.“ Auf dem Weg zum Hotel lief mir
gleich Kollegin Nina Horaczek über den Weg, die sich aber bereits auf
dem Weg zu einem von ihr moderierten Event befand und dann die Rückreise
antreten würde, mir aber mitteilen konnte, dass mein Hotel nett und
meine Veranstaltung ausverkauft sei, was sich beides als wahr
herausstellte.
Der
Ausblick aus dem Lift des Hotel Sailer zeigte mir die Nordkette, und
zum Bahnhof waren es nur drei Minuten zu Fuß, was sich des anderen
Morgens als Vorteil erwies, als mir die ÖBB-App eine Verspätung meines
Zugs um drei Minuten anzeigte. Hätte ich es geglaubt, wäre ich
frustriert am Bahnsteig gestanden. So aber erwischte ich den Zug und
behalte Innsbruck in bester Erinnerung.
In
der Altstadt, als ich nach der Wagner’schen Buchhandlung fragte,
beschied mir ein Einheimischer zwar in keinem Widerspruch duldendem Ton,
diese heiße jetzt Thalia, was sich aber als Tiroler Tücke erwies. Denn
die Wagner’sche ist der feinste Buchhandlungen eine und beweist in jedem
Regal Sachkenntnis und Buchliebe, wie sie in Wiener Großbuchhandlungen
leider mitunter fehlt (nicht in den vielen kleinen).
Die
Journalistin Ivona Jelčić führte dort ein eineinhalbstündiges Gespräch
mit mir, in dem es um die Geschichte des Falter, mein persönliches
Schreiben und meine grundsätzliche Kritik des Journalismus und der
österreichischen Mediensituation ging. Ich fand es erstaunlich ergiebig,
die Menschen lauschten mit etwas, das ich als ungebrochen zustimmende
Aufmerksamkeit empfand, ein ehemaliger ebenfalls anwesender Vizekanzler
beschied mir anschließend, er sei beeindruckt gewesen, und wie üblich
kann ich nichts davon beweisen, da ich vergaß darum zu bitten, man möge
das Ganze doch aufnehmen. Ein bitterer Tag für Österreichs
Mediengeschichte, aber ein großer Tag für alle, die dabei waren.
Er
würde sich bei Bedarf wiederholen lassen, befanden Interviewerin,
Interviewter und Buchhändler Robert Renk beim abschließenden Gläschen.
Es ist aber auch gut, wenn nicht alles gespeichert wird und so die Aura
des unwiederholbaren Augenblicks bewahrt.
Er ist die beste Wochenzeitung des Landes. Der Falter. Lesen Sie ihn.
GaultMillau 2023

ORF2 - Interview und Film
April 2024 - Das Fernsehen besuchte uns und hat uns beim Kompoststreuen, auf der Rinderweide sowie am Hof gefilmt - Film (leider ohne Ton)
Das Ganze kam 3 Minuten auf ORF 2 am 15.April, zwischen Kochbeiträgen, als Weinthema.
Weinkommentar Frankfurt

"...Naturweine sind allzu oft modische Lästlinge. Sie schmecken gerne nach Apfelmost, Sauerkraut und altem Gemüse. Man spürt unangenehm die Fermentation und die Hefe. Das undurchsichtig Trübe macht sie obendrein nicht attraktiver. Im Peysk gibt es manche von diesen Naturburschen, die dem klassischen Weintrinker wahrscheinlich nicht gefallen werden. Man findet aber auch gute Vertreter dieser Spezies. Die Frische, Saftigkeit und Würze von einem Grünem Veltliner aus Österreich sollte genau so typisch und charaktervoll ausfallen. Deshalb verträgt man sich auch gleich mit dem naturbelassenen unfiltrierten Hefeabstich Pur 2022 vom Weingut Wimmer-Czerny aus Fels am Wagram in Österreich. Man schmeckt sehr viel Traube und Grünen Veltliner, spürt aber auch etwas mehr von der Ursprünglichkeit dieser Rebsorte...."

Wir finden, unsere Weinlinie wurde sehr gut erkannt !
Rot- u Süssweinguide: Riesling Beerenauslese 2017

Moment - Leben heute - Zur Sendereihe 04 12 2020
Moment - Leben heute - Zur Sendereihe 04 12 2020 Gestaltung: Alois Schörghuber
Der Rote Veltliner ist nicht mit dem Grünen Veltliner verwandt, die Sorte ist Kreuzungspartner von Neuburger, Zierfandler und Rotgipfler. Die Herkunft ist nicht geklärt, Spuren führen ins "Valtellina" in der norditalienischen Lombardei.

5 Gläser - Höchstbewertung im Rowein u. Süssweinguide von Adi Schmid und Johannes Fiala für unsere Riesling Beerenauslese vom Jg. 2017
>> Radiofolge Anhören
Slow food: Presidi in Österreich- Magazin Focus
Das Potenzial des RotenVeltliners, Wiener Journal
GaultMillau - SlowfoodCommunity RoterVeltliner Donauterrassen Austria
VINARIA - über die Schneckenpartie 2020
DiePresse 6-20 Weinkolumne

Magazin SLOW - 4-2020
Magazin SLOW, über SlowFood Community RoterVeltliner Wagramterrassen Austria

